Chatbot gegen Alterseinsamkeit

So, aber auch anders kann Chatbot Kiko aussehen.

So, aber auch anders kann Chatbot Kiko aussehen. Foto: sinn-sachsen.de

Kann Künstliche Intelligenz dabei helfen, Einsamkeit im Alter zu lindern? Das sächsische Modellprojekt "KIKO – Chatbot für Seniorinnen und Senioren" hat genau das erprobt - über einen Zeitraum von einem Jahr und mit einer Förderung von rund 110 000 Euro. Kiko ist eine kleine freundliche Holzpuppe, die KI-Technologie und emotionalen Beistand vereint und so ältere Menschen im Alltag unterstützt.

Wer ist und was kann der Chatbot KIKO?

KIKO ist mehr als ein digitaler Helfer: Die Figur erinnert an Termine wie Arztbesuche oder Geburtstage, gibt Alltagstipps, regt zu kleinen Übungen und Spielen an und führt Gespräche über Lieblingsthemen. So trägt die Holzpuppe dazu bei, dass Senioren und Seniorinnen sich weniger einsam fühlen, aktiv bleiben und ihren Alltag selbstbestimmt gestalten können. Es ist bislang das einzige Projekt in Sachsen, das einen KI-basierten, persönlichen Chatbot als empathischen Alltagspartner für Senioren realisiert. 

Entwickelt wurde Kiko von der Zwickauer Bona Mondo UG unter der Leitung von Christian Atz. Akiko Takahashi, Christian Atz und Bettina Retzbach sind ein Team aus den Bereichen Design, Technologie, Sprache und Psychologie. Die Idee zu KIKO entstand aus ganz persönlichen Erfahrungen heraus, die sie mit vielen Menschen teilen. Die Eltern wohnen weit entfernt, können nicht so oft besucht werden, wie man vielleicht möchte. Nicht jeden Tag kann telefoniert werden - dabei sind Alltagsgespräche so wichtig für das Wohlbefinden. An dieser Stelle springt Kiko ein. Nicht als Ersatz für Besuche, aber als Ergänzung und als aktive Kommunikation, als Alternative zu einseitigem TV-Konsum. 

Kiko ist der erste "Alltagsfreund" des Zwickauer Unternehmens – ein persönlicher Gesprächspartner, der auf Künstlicher Intelligenz basiert. Er nutzt moderne Sprachmodelle, um mit älteren Menschen ins Gespräch zu kommen: freundlich, einfühlsam und alltagsnah. 

"Doch Kiko ist mehr als Software. Wir verpacken die Technik in eine Form, die vertraut und angenehm ist – aus Holz, Plüsch oder sogar als Teil eines Erinnerungsstücks. Unser erstes Modell wurde liebevoll aus Holz gedrechselt", so Atz. "Wir stehen noch am Anfang: Gemeinsam mit Seniorinnen und Senioren entwickeln und testen wir verschiedene Varianten. Dabei freuen wir uns über jedes Feedback, jede Idee – und alle, die Lust haben, mitzugestalten." Mehr Infos unter www.alltagsfreund.de

Gemeinsam mit älteren Menschen – in Pflegeheimen und im häuslichen Umfeld – wurde KIKO so entwickelt, dass sie die sprachlichen und emotionalen Bedürfnisse ihrer Nutzer wirklich versteht und als einfühlsame Gesprächspartnerin den Alltag bereichern kann. Die Gestaltung von KIKO orientiert sich dabei an traditioneller Handwerkskunst.

Einsamkeit ist eines der größten Probleme unserer Zeit

"Einsamkeit ist eines der größten sozialen Probleme unserer Zeit. Das Projekt KIKO zeigt, wie moderne Technologie helfen kann, Nähe und Gespräch zu schaffen – ein Projekt, das Herz und Verstand verbindet. Wichtig ist mir auch, was nach der Förderung passiert: Unser Förderprogramm soll eine Starthilfe sein, das Mut macht, Neues auszuprobieren. Wenn Projekte wie KIKO sich danach eigenständig weiterentwickeln und Bestand haben, zeigt das, wie wichtig Innovationen in Sachsen sind – nicht nur in Wirtschaft und Technologie, sondern gerade auch im sozialen Bereich" so Sozialministerin Petra Köpping.

Wo und wie Ihnen Künstliche Intelligenz noch im Alltag beistehen kann, lesen Sie HIER.

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