Vorsicht Wildwechsel!

Schilder warnen vor allem in bewaldeten Regionen vor Wildwechsel. Foto: pixabay SLPix

Schilder warnen vor allem in bewaldeten Regionen vor Wildwechsel. Foto: pixabay SLPix

Im Herbst steigt die Zahl der Wildunfälle. Deshalb gilt: Augen auf und runter vom Gas.

Am Wochenende wurde die Uhr auf Winterzeit umgestellt. Es ist nur eine Stunde Unterschied - hat aber eine große Wirkung auf Mensch und Tier. Denn die Zahl der Wildunfälle nimmt in dieser Zeit - zwischen Oktober und Januar - zu. Der größte Verkehr verlagert sich in die Morgen- und Abenddämmerung und damit in den Zeitraum des Tages, in dem Rehe, Wildschweine und andere Wildtiere am aktivsten sind. Etwa zwei Drittel aller Wildunfälle ereignen sich zu diesen Tageszeiten, weiß die Polizei Sachsen.

Im Jahr 2024 gab es in Sachsen laut Statistischem Landesamt 149 Wildunfälle mit verletzten Personen. Dabei wurden 130 Menschen leicht und 32 schwer verletzt. Insgesamt lag die Zahl der registrierten Wildunfälle in Sachsen bei über 11 000.  

Von Januar bis Juli dieses Jahres ereigneten sich im Freistaat bereits 68 Wildunfälle mit 66 Leichtverletzten und acht Schwerverletzten. Insgesamt gab es laut Statistik in den ersten sechs Monaten des Jahres rund 6000 Wildunfälle. Besonders häufig passieren Wildunfälle laut ADAC zufolge auf Landstraßen, die durch Waldgebiete oder entlang von Feldern führen. Das Unfallrisiko ist laut ADAC besonders hoch  in den Morgenstunden zwischen sechs und neun Uhr und in der Dämmerung gegen 17 Uhr. 

Vorsicht auf der Straße 

Die Polizei rät deshalb: Fahren Sie stets umsichtig und passen Sie Ihre Geschwindigkeit sowie den Abstand entsprechend an. Beton Verse Vorsicht ist bei der Beschilderung "Achtung Wildwechsel" geboten, da es an diesen Orten bereits vermehrt zu Wildunfällen kam. 

Was tun, wenn ein Reh auf der Straße steht? 

Sollte ein Tier die Fahrbahn kreuzen, gilt: bremsen, abblenden, hupen. Die Augen der Wildtiere sind deutlich lichtempfindlicher als die des Menschen. Das Fernlicht blendet die Tiere und macht sie orientierungslos. Der Hupton dagegen hilft Wildtieren, sich akustisch zu orientieren und zu flüchten.

Nicht ratsam: Mit dem Fahrzeug ausweichen. "Ausweichen kann gefährliche Folgen haben", warnt die Polizei. Bedenken Sie, dass Wildtiere oft nicht allein unterwegs sind und weitere Tiere auf die Fahrbahn folgen könnten.

Doch nicht nur Reh und Wildschwein sind von Wildunfällen bedroht. Gefährlich ist der Verkehr laut BUND auch für andere Tiere - etwa die Europäische Wildkatze. Der Berufsverkehr am späten Nachmittag falle genau in die aktivste Zeit dieser dämmerungs- und nachtaktiven Tiere, teilte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Sachsen mit. Auch für bedrohte Arten wie Fischotter, Luchs und Wolf seien Straßen eine große Gefahr. 

Im Fall der Wildkatzen sieht der BUND noch ein weiteres Problem. Heranwachsende Tiere verlassen ihre Mutter, um sich eigene Streifgebiete zu suchen. Dabei begeben sich die jungen Katzen oftmals auf eine gefährliche Wanderschaft. Da vielerorts ihr Lebensraum von vielbefahrenen Straßen durchschnitten wird, werden Jungkatzen oft überfahren. 

Bei Wildunfall Polizei rufen

Sollten Sie mit einem Wildtier kollidieren, rufen Sie die Polizei. Sie nimmt den Wildunfall auf und veranlasst, dass sich ein Jagdpächter um das verletzte oder verendete Tier kümmert. Unbedingt Abstand zu angefahrene. ihren halten, da diese sich wehren und unberechenbar reagieren können. Mehr Infos finden Sie auch HIER

Versicherungsfall Wildunfall

Bundesweit verursachen Kollisionen mit Wildtieren mittlerweile Schäden über einer Milliarde Euro. Die deutschen Versicherer zahlten 2024 für 276.000 Wildunfälle rund 1,1 Milliarden Euro. Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft beziffert den durchschnittlichen Schaden pro Wildunfall auf 4.100 Euro – 250 Euro mehr als 2023.

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